Leonhard Kurz treibt Kreislaufwirtschaft und klimaneutrale Produktion voran

Foto: Leonhard Kurz

Kürzlich konnte ich mich mit dem Fürther Traditionsunternehmen Leonhard Kurz austauschen, einem echten „Hidden Champion“ aus der Region: Gegründet 1899 als kleine Blattgoldschlägerei hat sich das Unternehmen zu einem Weltmarktführer im Bereich der Dünnschichttechnologie entwickelt. Mit über 5.800 Mitarbeitenden weltweit produziert das Unternehmen Dekor- und Beschichtungslösungen für die Automobil-, Elektronik- und Verpackungsindustrie. Die Grundlage dafür wurde bereits 1931 gelegt: Damals entwickelte man eine Technologie, die den Übergang vom handwerklichen Blattschlagen zur industriellen Produktion ermöglichte. Sie wird vom Prinzip noch heute angewandt.

Was das Unternehmen über mehrere Generationen aufgebaut hat, ist beeindruckend. Besonderen Respekt verdient dabei der starke Fokus auf Nachhaltigkeit in allen Unternehmensbereichen. Verfahren, Techniken und Prozesse werden kontinuierlich weiterentwickelt, um weniger Energie zu verbrauchen, Rohstoffe effizienter einzusetzen, und verwendete Materialien möglichst lange im Kreislauf zu halten.

So sind Transferbeschichtungen von Kurz das Dekorationsverfahren mit geringsten Materialaufwand. Dabei kommen je nach Produkt auch Rezyklate und Rohstoffe organischen Ursprungs zum Einsatz. Ein echtes Vorzeigeprojekt ist auch das firmeneigene Rücknahme- und Recyclingsystem RECOSYS®, mit dem Kurz den Recyclingkreislauf für PET-Transferfolien schließen will – als weltweit erster Hersteller der Branche.

Bis 2040 plant das Unternehmen klimaneutral zu sein und betreibt deshalb auch eigene PV-Anlagen. Den überschüssigen Strom wird man künftig auch für die Erzeugung von Prozesswärme nutzen: Am Standort Sulzbach-Rosenberg entsteht derzeit eine Power-to-Heat-Anlage mit Wärmespeicher. Damit kann der Bedarf an Erdgas für die Wärmeerzeugung deutlich reduziert werden. Das Projekt ist ein Meilenstein auf dem Weg zur klimaneutralen Produktion. Und es verdeutlicht gut die grundlegende Haltung von Leonhard Kurz: Immer bereit, in Innovationen zu investieren, mit Mut und Weitsicht vorangehen, auch wenn dies vielleicht noch nicht direkt wirtschaftliche Vorteile bringt.

Ich danke Herrn Hopfensitz und Herrn Buderus-Witte für die spannenden Einblicke und den guten Austausch! Im Gespräch wurde natürlich auch deutlich, wo die Politik gefordert ist. So müssen beispielsweise Genehmigungsverfahren dringend beschleunigt werden, um die Transformation zur Kreislaufwirtschaft nicht auszubremsen – ein Anliegen, das ich in meine Arbeit mitnehmen werde.

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