Frauenmuseum Burgfarrnbach

Prominente Unterstützung für das Fürther Frauenmuseum – Katharina Schulze im Marstall

FÜRTH – Dem einzigen Frauenmuseum Bayerns droht seit dem Verkauf des historischen Marstalls in Burgfarrnbach im Dezember 2021 die Schließung. Eine sichere neue Bleibe gibt es bis heute nicht. Prominente Unterstützung für den Erhalt des Frauenmuseums kommt nun aus München: Die Vorsitzende der Grünen Landtagsfraktion, Katharina Schulze, besuchte am 3. Juli 2022 die Eröffnung der Sonderausstellung „Plakatkunst – Fürth ohne Frauenmuseum – undenkbar“ des Museums im Marstall. Die Fürther Landtagsabgeordnete Barbara Fuchs hatte Katharina Schulze eingeladen, um mit ihr gemeinsam über Unterstützungsangebote auf Landesebene für das einzigartige Museum zu beraten.

„Das Frauenmuseum ist ein wichtiger Bestandteil des Kulturstandorts Fürth und gleichzeitig ein Leuchtturmprojekt im Bereich Gleichstellung für ganz Bayern. Es darf nicht in seiner Existenz gefährdet werden!“, fordert Fuchs.
Fuchs engagiert sich seit Jahren für das Museum und kämpft seit dem Bekanntwerden der Entscheidung im Dezember 2021 gemeinsam mit weiteren Unterstützerinnen um eine dauerhafte Lösung und einen verlässlichen neuen Standort für das Frauenmuseum.

 

Aus für das Frauenmuseum? – Landtagsabgeordnete Barbara Fuchs kritisiert Verkauf des historischen Marstalls – herber Schlag für den Kulturstandort Fürth

FÜRTH – Mit Bedauern nimmt die Fürther Landtagsabgeordnete Barbara Fuchs die Entscheidung des Stadtrats zum Verkauf des historischen Marstalls zur Kenntnis. Im Jahr 2006 bezog das einzige Frauenmuseum Bayerns die Räumlichkeiten am Burgfarrnbacher Schloss. Nun droht dieser Erfolgsgeschichte ein jähes Ende. Im Vorfeld gab es Zusagen, dass die Stadt einen geeigneten Alternativstandort anbieten wird. Stattdessen erfährt nun das Team des „Museums Frauenkultur Regional – International“ durch die heutige Berichterstattung der FN über die nun vollendeten Tatsachen und das, obwohl der Oberbürgermeister ein eng abgestimmtes Vorgehen in Aussicht gestellt hatte. Auch wenn der neue Eigentümer dem Frauenmuseum eine Übergangszeit von einem Jahr gewähren möchte, ist dennoch der Fortbestand der Kulturstätte existenziell bedroht.

„Wieder einmal wurden Fakten geschaffen, ohne dass die Stadt eine tragbare Lösung für das Frauenmuseum als bisherigen Hauptnutzer parat hat“, kritisiert Barbara Fuchs, MdL und sagt, „der achtlose Umgang mit dem Frauenmuseum stellt eindrücklich zur Schau welchen Stellenwert Kultur für die Stadtspitze hat.“
Die in der Vergangenheit ausgebliebenen Investitionen in die Gebäudesubstanz haben nun dazu geführt, dass die dringend benötigte Sanierung des Marstalls in kommunaler Hand unwirtschaftlich gewesen wäre.
„Dies zeigt symptomatisch die mangelnde Nachhaltigkeit des politischen Agierens der Stadtführung zu Lasten der Zukunftsentwicklung von Fürth“ resümiert die Landtagsabgeordnete Barbara Fuchs und findet, „auch wenn jetzt mit MIP ein vor Ort verwurzelter erfahrener Denkmalsanierer den Zuschlag erhalten hat, ist das Gebäude de facto für eine gemeinwohlorientierte Nutzung durch die Stadt unwiederbringlich verloren“.

 

Kultur in Fürth – hat welchen Wert für die Stadtspitze?

FÜRTH – Fürth wird einige wichtige Kulturorte verlieren, wenn nicht ein massives Umdenken stattfindet – die Stadtspitze ist hier gefordert! Erst der Hauptbahnhof und die Feuerwache, dann der Lokschuppen und die Kofferfabrik – allesamt Chancen für wichtige Kulturorte in Fürth und nun die „Krönung“ der Misere – das Frauenmuseum in Burgfarrnbach ist in Gefahr! Eine Gemeinsamkeit haben diese Orte, sie werden Investoren überlassen und damit gibt man die Entscheidung für die zukünftige Nutzung aus der Hand – wie praktisch.

Bleibt Platz und Raum für Kultur in Fürth? Oder lohnen sich die Investitionen nicht für Kulturorte? Entstehen Büroflächen, obwohl es einige Leerstände gibt? Oder Wohnungen – das Argument der Stadt, es bräuchte Wohnraum, aber machen wir uns doch nichts vor, im Marstall in Burgfarrnbach entsteht ganz sicher kein bezahlbarer Wohnraum! Der OB verspricht gerne und allerorts, für Ersatzräume zu sorgen, nur wie soll das gehen? Für die Kofferfabrik, für die jungen Leute, die wir schon im Lokschuppen gesehen haben, für alle, die auf die Feuerwache gehofft hatten oder auf den Hauptbahnhof?

Und jetzt also noch das Frauenmuseum – das einzige in Bayern übrigens – ist weit über unsere Grenzen und auch international vernetzt, wertgeschätzt und anerkannt. Als Fördermitglied im Verein Frauen in der einen Welt habe ich einen guten Einblick in die Arbeit des Frauenmuseums, mit wunderbaren und engagierten Frauen, die auch die diesjährige Ausstellung #Technik#weiblich#logisch hervorragend gestaltet und aufgebaut haben. Unter anderem findet dort im 2. Jahr das Projekt „Patente Mädchen“ statt, mit dem junge Mädchen mit Freude und Spaß an MINT-Themen und technische Fragen herangeführt werden.

Das Projekt findet im Rahmen von „Museum macht stark‘ statt und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Ich war so stolz auch meine Stadt, als ich im Haushaltausschuss des Bayerischen Landtags dem KulturFonds 2021 zustimmen konnte, die Fördersumme für unser Frauenmuseum und dieses Projekt sind Teil davon. Ganz zu schweigen von der Ausstellung selbst, den hervorragenden Vorträgen und Veranstaltungen, die im Frauenmuseum stattfinden – das Konzept ist einzigartig in Bayern, wollen wir das wirklich aufgeben und vielleicht verlieren? Glauben wir wirklich, daß es so viele Ersatzräume in Fürth gibt, die gerade versprochen und benötigt werden für alle die Orte, die gerade an Investoren gehen?

Ich glaube das nicht und setze mich deshalb für das Frauenmuseum vor Ort ein, mit allen Möglichkeiten, die mir zur Verfügung stehen und ich bin sicher nicht die einzige………

Hier gehts zur Homepage des Frauenmuseums:

https://www.frauenindereinenwelt.de/