Starker Lokaljournalismus braucht starke Rahmenbedingungen
Gemeinsam mit meinen Kolleginnen Sanne Kurz, medienpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion, und Verena Osgyan, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Wissenschaft und Hochschule, habe ich den familiengeführten Verlag Nürnberger Presse besucht. Als eines der führenden regionalen Medienhäuser in Bayern steht der Verlag mit seinen Titeln wie den „Nürnberger Nachrichten“ und der „Nürnberger Zeitung“ für fundierte, verlässliche und vielfältige Berichterstattung aus der Region – und das seit Generationen.
Im Austausch mit Bärbel Schnell und Sigrun Albert aus der Geschäftsleitung sowie Claudia Auer, Leitung Marketing, haben wir über aktuelle Herausforderungen und Chancen im Lokaljournalismus gesprochen:
Wirtschaftlicher Druck auf Verlagshäuser durch sinkende Werbeeinnahmen und gestiegene Produktionskosten
Digitale Transformation, die neue journalistische Formate und Geschäftsmodelle erfordert
Bedrohung der Pressefreiheit – durch politische Einflussnahme, Angriffe auf Journalist*innen und strukturelle Schwächung unabhängiger Medien
Desinformation und Populismus, die den gesellschaftlichen Diskurs zunehmend vergiften
Wir waren uns einig: Unabhängiger Lokaljournalismus ist unverzichtbar für eine funktionierende Demokratie. Nur wenn Menschen Zugang zu verlässlicher Information aus ihrer Region haben, können sie sich ein eigenes Bild machen, sich beteiligen und mitreden. Dafür brauchen Medienhäuser faire politische Rahmenbedingungen – etwa durch eine stärkere Förderung der Zustellung im ländlichen Raum, durch digitale Infrastruktur, Unterstützung bei der Nachwuchsgewinnung und durch eine klare Haltung gegen jede Form von Pressefeindlichkeit.
Ein besonderes Anliegen war uns der Austausch über die Rolle familiengeführter Verlage. Sie stehen für Kontinuität, regionale Verwurzelung und redaktionelle Unabhängigkeit – Werte, die in einer immer stärker konzentrierten Medienlandschaft nicht selbstverständlich sind.
Herzlichen Dank an Bärbel Schnell, Sigrun Albert und Claudia Auer für den offenen und konstruktiven Dialog – wir nehmen viele wichtige Impulse mit in unsere parlamentarische Arbeit!
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