Vergangene Woche habe ich gemeinsam mit meinen Bundestagskolleg*innen Rebecca Lenhard, Sascha Müller und Victoria Broßart das MAN Werk in Nürnberg besucht – einen Standort, der wie kaum ein anderer für Tradition und Transformation steht.
Ende 2023 war ich beim Spatenstich für die neue Batteriefertigung dabei. Nun konnte ich mir ein Bild davon machen, wie die neue Produktion von Batteriepacks für E-Lkw und E-Busse Fahrt aufnimmt.
Über 100 Jahre lang stand der Standort Nürnberg für Dieselmotoren. Heute entstehen hier hochmoderne Batteriesysteme – ein zentraler Schritt in Richtung klimafreundlicher Nutzfahrzeugmobilität. MAN investiert mit Unterstützung von Bund und Freistaat in die Zukunft: Zunächst werden jährlich bis zu 50.000 Batteriepacks produziert, mittelfristig soll die Kapazität auf 100.000 Systeme steigen, und künftig ist auch die Fertigung der Batteriemodule vor Ort geplant.
Besonders spannend ist der ganzheitliche Ansatz: Die Batterien werden nicht nur produziert, sondern auch unter Aspekten der Kreislaufwirtschaft gedacht – von der Reparierbarkeit bis hin zu künftigen Weiternutzungskonzepten ausgedienter Lkw-Batterien.
Beeindruckend ist, wie konsequent MAN die Beschäftigten in diesen Wandel einbindet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der bisherigen Dieselmotorenfertigung werden im betriebseigenen Ausbildungszentrum auf die neue Technologie umgeschult und weitergebildet. So wird Transformation nicht nur technologisch, sondern auch sozial gestaltet – ein Erfolgsmodell, das Schule machen sollte.
Die hiesige Fahrzeugindustrie ist längst auf einem guten Weg. Umso unverständlicher ist es, dass die Union dieser Entwicklung Steine in den Weg legt. Wer auf eine nebulöse „Technologieoffenheit“ pocht, ignoriert die Realität:
In der Branche herrscht längst Technologieklarheit. Über 85 Prozent der Anwendungen im Schwerlastbereich lassen sich schon batterieelektrisch abbilden – mit weiterem großem Innovationspotenzial. Wir stehen erst am Anfang einer Entwicklung. Dafür braucht es jetzt Planungssicherheit, Verlässlichkeit und einen klaren industriepolitischen Zielrahmen – statt ideologischer Debatten.
Mit der Batteriefertigung in Nürnberg entsteht eine Schlüsselkomponente für die Nutzfahrzeuge von morgen – ein starkes Signal für den Industriestandort Bayern und Deutschland.
Wir als Grüne haben dabei die gesamte Wertschöpfungskette im Blick – von Forschung und Entwicklung über Produktion bis hin zur Qualifizierung der Beschäftigten – und stehen fest an der Seite der Betriebe und ihrer Belegschaften.
Ein herzliches Dankeschön an Werksleiter Dr. Ingo Essel sowie an Herrn Schuler und Herrn Meier für den spannenden Werksrundgang und die offene Diskussion über die Zukunft der Nutzfahrzeugindustrie. Themen wie Markthochlauf, Lieferketten, Ladeinfrastruktur, Fachkräftequalifizierung, regulatorische Rahmenbedingungen und Förderung zeigen, wie eng wirtschaftliche und politische Verantwortung hier zusammenwirken müssen.
Nürnberg zeigt eindrucksvoll: Industrieller Wandel gelingt – wenn man ihn mutig gestaltet.







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