Ob auf dem Land oder in der Stadt: Die Apotheke vor Ort ist ein unverzichtbarer Teil unserer Gesundheitsversorgung. Sie ist niedrigschwellig erreichbar, fachlich kompetent und oft die erste Anlaufstelle, wenn Menschen schnell Rat oder Hilfe brauchen.
Gerade in der Corona-Pandemie haben Apotheken gezeigt, wie wichtig sie für die Versorgungssicherheit sind: Sie haben Medikamente verfügbar gehalten, beraten, beruhigt, Lieferengpässe abgefedert und vielerorts Impfstoffe und Tests ermöglicht. Dieser Einsatz war ein zentraler Beitrag zur Gesundheitssicherheit – und darf nicht vergessen werden.
Krisenfeste Gesundheitsversorgung braucht starke Apotheken.
Resilienz entsteht nicht von selbst. Sie braucht verlässliche politische Rahmenbedingungen. Wenn Apotheken aus wirtschaftlichen Gründen schließen müssen oder qualifiziertes pharmazeutisches Personal verloren geht, verschwinden Wissen, Erfahrung und Versorgung – oft unwiederbringlich.
Als Grüne unterstützen wir deshalb zentrale Forderungen der Apotheken ausdrücklich:
- Erhöhung des Apotheken-Fixums auf 9,50 Euro.
Seit über 13 Jahren ist diese Vergütung nicht angepasst worden, während Kosten für Personal, Energie und Bürokratie massiv gestiegen sind. Ohne eine Erhöhung drohen weitere Schließungen und Nachwuchsprobleme. Finanzielle Stabilität ist die Grundlage für faire Bezahlung und Investitionen. - Keine Apotheke ohne Apotheker*in.
Die heilberufliche Verantwortung darf nicht ausgehöhlt werden. Patientensicherheit, individuelle Rezepturen, Medikationsanalysen und Impfangebote erfordern die Anwesenheit qualifizierter Apotheker*innen.
Hinzu kommen steigende Kosten, hohe bürokratische Belastungen und eine insgesamt unzureichende Vergütung – besonders kleine Apotheken geraten dadurch zunehmend in Existenznot.
Klar ist aber auch: Die entscheidenden Weichen für eine Reform werden auf Bundesebene gestellt. Und dort stellt die Union die Gesundheitsministerin. Wer hier in Bayern bessere Rahmenbedingungen fordert, muss diese Verantwortung auch in Berlin wahrnehmen. Schaufensteranträge reichen nicht aus.
Wir Grüne stehen für starke Apotheken mit fairen, bundesweit verlässlichen Regeln. Forderungen nach besserer Vergütung, Bürokratieabbau, Unterstützung im ländlichen Raum und dem Erhalt des Fremdbesitzverbots unterstützen wir – aber sie müssen umgesetzt werden, nicht nur angekündigt.
Unser Anspruch ist klar: Versorgung stärken statt nur Kritik formulieren.
Für eine Gesundheitsversorgung, die nicht vom Wohnort abhängt, für echte Entlastung, faire Bezahlung und einen modernen Heilberuf. Dafür braucht es Ehrlichkeit, Verantwortung – und gemeinsames Handeln von Bund und Ländern.
Ich habe mich mit intensiv mit Vertreter*innen der Apothekerschaft ausgetauscht: mit Ulrike Scharpf, Präsidentin der Bayerischen Landesapothekerkammer, sowie mit dem Fürther Apotheker Paul Schmitz, ebenfalls Mitglied im Präsidium der BLAK. Der Austausch hat deutlich gemacht, wie groß der Handlungsdruck ist – und wie wichtig es ist, die Perspektiven der Apotheken vor Ort frühzeitig und ernsthaft in politische Entscheidungen einzubeziehen.


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