Aischquelle

Die Aisch ist ein etwa 83 km langer Nebenfluss der Regnitz in Mittel- und Oberfranken und entspringt südlich von Schwebheim und südwestlich von Bad Windsheim einer Gipskarstquelle. Die Quelle wurde vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als Geotop ausgewiesen.

 

Ergänzung vom 4. März 2020

Seit Dienstag, 3. März 2020 führt die Aischquelle wieder Wasser. Die Situation ist aber keineswegs gesichert.

Solange weiter Gips abgebaut oder auf eine andere Weise in die Natur eingegriffen wird, kann die Aischquelle wieder versiegen. Damit hat sich bestätigt, dass der Verweis auf den Klimawandel als Ursache hier nicht unmittelbar zutrifft. Auch wenn gerade die Wetterverhältnisse der letzten Tage günstig waren, hätten die Niederschlagsmengen nicht ausgereicht, die Quelle dauerhaft wieder zu füllen.

Die Hinhaltetaktik des Unternehmens untermauert den Eindruck, dass kein wirkliches Interesse an der Aischquelle besteht. Bei der Errichtung des Dammes stand vor allem die rasche Wiederaufnahme der Erschließung für den Gipsabbau im Vordergrund.

Deshalb werde ich die Situation vor Ort weiter beobachten.

„Barbara Fuchs wünschte sich über das Versiegen der Aischquelle hinaus einen sorgsameren Umgang mit der Ressource Wasser. Einen Beitrag könnte nach ihrer Einschätzung der sogenannte Wassercent leisten, der in anderen Bundesländern bei einer Entnahme und Nutzung von Grund oder Oberflächenwasser erhoben wird.“ Windsheimer Zeitung vom 3. März 2020, HWZ Seite 1

Mit der Einführung eines Wassercents (Wasserentnahmeentgelt) wollen wir der Entnahme von Grundwasser bzw. Oberflächenwasser einen Gegenwert geben. Damit heben wir die Bedeutung des kostbaren Gutes Wasser hervor und setzen einen Ansporn, mit dieser knappen Ressource effizienter umzugehen.

Mit diesem ökologischen Lenkungsinstrument schützen wir die existenzielle Lebensgrundlage Wasser.

Ganz im Sinne des Verursacherprinzips kommen wir mit der Einführung eines Wassercents auch der Forderung der Europäischen Union nach, Umwelt- und Ressourcenkosten einzupreisen. Dieses wirkungsvolle Werkzeug Wassercent wird schon in der Mehrheit aller Bundesländer eingesetzt, Bayern hängt hier zurück.

Im Nachtragshaushalt 2020 wurde unser Grüner Antrag von den Regierungsfraktionen leider abgelehnt, aber wir werden das Thema wieder auf die Tagesordnung setzten.

 

10. Februar 2020

Im Januar 2020 stellte das Landratsamt Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim fest, dass die Quelle der Aisch nach stark rückläufiger Schüttung im Vorjahr versiegt sei. Zur Messung wurde eine Wasserstandssonde angebracht. Die Gründe dafür sind noch nicht geklärt.

Die Schüttung der Aischquelle war im Jahr 2019 mehrfach deutlich schwankend und stark rückläufig. Zum Jahresende 2019 kam die Aischquelle vollständig zum Erliegen und ist derzeit trocken. Als Ursachen werden Auswirkungen des Klimawandels ebenso diskutiert wie ein möglicher Zusammenhang mit einem örtlichen Gipsabbau. Die Ursachenforschung ist im Gange; der Landrat des Landkreises Neustadt/Aisch-Bad Windsheim hat hierzu einen Runden Tisch einberufen. Zur Ursachenermittlung hat das Wasserwirtschaftsamt Ansbach bereits Ende letzten Jahres eine Wasserstandssonde installiert, die den Wasserspiegel im Quelltopf kontinuierlich misst und aufzeichnet. Damit soll einerseits die Situation detailliert erfasst und andererseits ermöglicht werden, eine Relation mit den gefallenen Niederschlägen herzustellen.

Die Niederschläge der letzten Jahre waren sehr gering. Zusammen mit hohen Temperaturen hatte dies zur Folge, dass in der Region 2018 und 2019 die Grundwasserstände gefallen sind, zahlreiche Gewässer sehr niedrige Wasserstände zeigten und auch Quellen schütteten wenig bis hin zum Trockenfallen.

Zur fachlichen Klärung, ob über diese klimatisch-hydrologischen Wirkungen hinaus ein Zusammenhang zwischen dem Gipsabbau im Norden von Burgbernheim und dem Austrocknen der Aischquelle besteht, werden derzeit fünf Grundwassermessstellen im Umgriff des Gipsabbaugebietes eingerichtet.

An den vorhandenen Pegeln an der Aisch (Pegel Illesheim, Pegel Birkenfeld) lässt sich die Abnahme der Quellschüttung nicht ablesen, da die weiteren Zuflüsse im Oberlauf den Wasserstand der Aisch stützen. Die Entwicklung der Wasserstände der Pegel ist im Gewässerkundlichen Dienst veröffentlicht: https://www.gkd.bayern.de.
Die Abflussbedingungen an der Aisch zeigen über die letzten 10 Jahre keine generelle Veränderung. Für die Jahre 2015, 2018 und 2019 lassen sich drei ausgeprägte Niedrigwasserphasen erkennen. Eine aktuelle Einschätzung der Abflüsse Wasserstände bezüglich Niedrigwasser ist im Niedrigwasserinformationsdienst unter folgendem Link abrufbar: https://www.nid.bayern.de/.

Zur Aufklärung habe ich einen Fragenkatalog an die Staatsregierung gerichtet.
Sobald die Antworten vorliegen, werde ich sie hier veröffentlichen.

 

Ortsbegehung an der Aischquelle