Katharina Schulze und Robert Habeck in Fürth 6. Oktober 20187. Oktober 2018 Was für ein Abend. Trotz Kärwa und Veranstaltung im Freien fast 400 Menschen im Hof der Kofferfabrik.Aber bis dahin war es ein langer Weg.Bereits kurz nach seiner Wahl hat mir Robert Habeck zugesagt, im Landtagswahlkampf auch nach Fürth zu kommen.Und dann begann irgendwann im Vorwahlkampf die Terminkoordination. Bald war klar, dass Robert zusammen mit Katharina Schulze im Oktober zur heißen Phase des Wahlkampfs in die Kleeblattstadt kommt und weil es Ludwig Hartmann im Frühjahr zum Volksbegehren „Betonflut eindämmen“ in der Kofferfabrik so gut gefallen hat, kam auch der Wunsch auf, mit Robert und Katha ebenfalls dorthin zu gehen.100 bis 150 Menschen in der Galerie der Koffer, das ist kein Problem, so unser Gedanke. Deshalb haben wir bereits im Sommer, als klar war, dass die beiden am 5. Oktober bei uns sind, den Raum in der Koffer gebucht.Und dann passierte etwas, was niemand von uns erwartet hätte. Die Union ist in sich zerstritten wie noch nie in ihrer Geschichte, die SPD verharrt in Farblosigkeit und immer mehr Menschen nehmen die Bedrohung durch die AfD ernst.Gleichzeitig treten Annalena Baerbock und Robert Habeck unterstützt durch ihren Vorgänger im Bundesvorstand, Cem Özdemir in die Öffentlichkeit und bestechen mit Ehrlichkeit statt anbiedern und Inhalten statt Populismus. Dazu kommt, dass in Bayern die Presse eine junge Frau namens Katharina Schulze wahrnimmt, die es mit Energie, Witz und Sachkunde mit den CSU-Granden, allen voran dem amtierenden Ministerpräsidenten aufnimmt, mit einer Lockerheit und Leichtigkeit, dass einem Politik wieder Spaß macht.Und die Folgen lassen nicht lange auf sich warten. Die Union springt von einem Umfragetief zum nächsten und wir Grünen haben plötzlich in Bayern Zuspruch wie noch nie in unserer Geschichte.Plötzlich füllen unsere „Promis“ Festzelte mit ihren Auftritten und wir stellen uns die Frage, ob die Koffer wirklich ausreicht.Wir besprechen uns, überlegen Alternativen, wägen ab und kommen – nicht zuletzt aufgrund des Dürre-Sommers und den Prognosen, dass die Trockenheit noch weiter anhalten soll zu dem Schluss, wir bleiben in der Koffer, aber gehen in den Hof. Beim Hoffest sind dort auch locker 200 bis 250 Menschen verteilt auf die beiden Flügel und wenn es doch an dem Tag regnerisch sein sollte, können wir immer noch in die Galerie ausweichen.Und weiterhin die bange Frage: Wie viele Menschen kommen? Sind es 200 oder doch nur 20? Wir wissen es nicht. Irgendwann ist klar, es könnten mehr als 200 werden und so fällt schließlich die Entscheidung, wir riskieren es und gehen in den großen Hof der Koffer, in dem sonst der sommerlich Poetry-Slam stattfindet und Wolkenkuckucksheim von Karl Kraus aufgeführt wird.Es muss eine Bühne organisiert werden, Licht- und Tontechnik leistet die Koffer und die Brauerei liefert eine Palette Bierbänke.Wenige Tage vor der Veranstaltung dann noch der Erfolg meiner beharrlichen Pressearbeit. Es erscheint in den Fürther Nachrichten ein Artikel über die Unterstützung der Parteien durch ihre Bundes- und Landesprominenz, betitelt mit „Ein grüner Superstar kommt nach Fürth“.Am 5. Oktober ist es dann soweit. Die Bühne wird aufgebaut, die Technik installiert. Im Hof stehen Bierbänke für insgesamt fast 500 Gäste. SAT1.Bayern hat sich angekündigt. Mein Kreisverband dekoriert die Bühne und den Hof. Wir legen unsere Flyer aus und warten gespannt auf den Abend.Als unsere Gäste dann da sind ist der Hof voller Menschen. Bis auf die Reservebänke am hinteren Hofende sind alle Plätze besetzt und vorne hören noch zahlreiche Gäste stehend zu.Es ist soweit, der Abend kann beginnen.Ich habe die Ehre, unsere Gäste zu begrüßen und das Vergnügen, meiner lieben Freundin und Direktkandidatin für den Bezirkstag, Lydia Bauer-Hechler zum Geburtstag zu gratulieren.Anschließend geben Katharina Schulze und Robert Habeck jeweils ein kurzes Einleitungsstatement zum Wahlkampf in Bayern ab und wie es sich anfühlt in so vielen Orten so positiv aufgenommen zu werden um dann zum eigentlichen Zweck des Abends zu kommen: Wir Grünen reden nicht bloß daher, wir hören uns die Fragen der Menschen an und geben dazu offene und ehrliche Antworten.Mein Part ist es mit meinem Funkmikrofon dem Publikum Gehör zu verschaffen, während Katha und Robert sich nach jeder Frage kurz verständigen, wer von beiden die Antwort gibt.Und sie versuchen nicht, sich beim Publikum einzuschmeicheln. So macht Robert beispielsweise ganz deutlich, dass wir bei der Energiewende natürlich regionale, dezentrale Energiegewinnung fördern wollen. Dass wir uns aber nicht der Illusion hingeben dürfen, dass die 100% Versorgung der großen Städte im Süden Deutschlands oder in den Industriezentren auf diese Weise zu gewährleisten ist, so dass wir neben der dezentralen Energieversorgung auch die europaweite Vernetzung der regenerativen Energiequellen benötigen.Im Laufe des Abends werden viele Themen angesprochen, die den Menschen auf den Nägeln brennen. Der Strauß an Fragen reicht von der Energieversorgung über die Mietpreise und die Flächenversiegelung bis hin zur Sozialpolitik, der Steuerpolitik und dem digitalen Wandel. Robert und Katha antworten ruhig und sachlich und stellen die grünen Ideen und Positionen zu diesen Themen dar.So vergeht die Zeit wie im Fluge. Nach zwei Stunden darf ich mich mit einer kleinen Aufmerksamkeit bei unseren Gästen verabschieden.Wir, die Grünen aus Fürth beginnen mit dem Abbau und sitzen hinterher noch ein wenig in der Koffer beisammen.Der Abend wird uns lange in Erinnerung bleiben.
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