Fürther Trinkwasser in Gefahr

Wenige Kilometer von den Trinkwasserbrunnen der infra bei Allersberg entfernt befinden sich aktuell zwei Großprojekte in Planung, die die Wasserversorgung der 130.000 Menschen in Fürth bedrohen. An der Ostseite des Trinkwassergewinnungsgebiets möchte der Onlineversandriese Amazon ein Logistikzentrum aus dem Boden stampfen, während im Norden die Deutsche Bahn einen Standort für ihr neues ICE-Werk ins Auge gefasst hat. Beide Projekte gemein haben einen gewaltigen Eingriff in die Natur und eine Gefährdung für die unterirdischen Grundwasserleiter. Also jene Wasserquellen, die die Brunnen der infra speisen und so fast die Hälfte des Fürther Wasserbedarfs abdecken.
Deshalb begrüße ich ausdrücklich die jetzt gestartete Initiative der Bund Naturschutz Kreisgruppe Fürth zum Schutz des Trinkwassers. Seit dem Jahr 2019 begleite ich aktiv die Entwicklungen bei Allersberg.

Zu lange hat sich der Fürther Oberbürgermeister angesichts der realen Gefahr für die Stadt weggeduckt. Jetzt gilt es, dass er sich mit allen Mitteln für den Schutz des Fürther Trinkwassers einsetzen und umgehend das Gespräch mit seinen Amtskollegen in Allersberg und Roth suchen muss. Für mich ist klar, dass der Schutz unserer Lebensgrundlagen oberste Priorität hat. Deshalb muss jetzt das Wasserschutzgebiet bei Allersberg auch angesichts absehbarer zukünftiger Folgen der Klimakrise erweitert werden. Die kommunalen Spitzen müssen endlich aufhören, im Klein-Klein zu denken und anfangen im Interesse einer nachhaltigen Regionalplanung gemeinsam übergeordnet zusammenzuarbeiten. Ein wichtiges Infrastrukturprojekt wie ein ICE-Werk darf nicht gegen den Umweltschutz ausgespielt werden. Es braucht einen echten Neustart der Standortsuche mit einem klaren Fokus auf bereits versiegelte Industrieareale. Trinkwasserschutz darf nicht am Geld scheitern.

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2 Kommentare

  1. Liebe Barbara, liebe Grüne,
    dieses Thema habe ich bereits in der Mitgliederzeitung des Bund Naturschutzes mit Interesse und viel Magen grummeln verfolgt.
    Es ist toll, dass es auf die grüne Agenda gesetzt ist. Super wichtig!
    Nur: Wie sieht konkret der Einsatz der Grünen für den Erhalt und Ausbau dieses Wasserschutzgebietes aus?

    Weihnachtliche Grüße

    1. Liebe Heidi,
      herzlichen Dank für Deine Rückmeldung. Wir Grüne setzen uns in ganz Bayern für die fachgerechte und beschleunigte Ausweitung von Wasserschutzgebieten an die reale Größe der Einzugsgebiete zum Schutz des Trinkwassers ein. Unsere konkreten Forderungen zum Schutz des Wassers findest Du hier.
      Schöne Feiertage
      Barbara