Heute ist internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen.
Jede Stunde werden in Deutschland durchschnittlich 13 Frauen Opfer von Gewalt in Partnerschaften. Alle zweieinhalb Tage stirbt eine Frau durch die Gewalttat ihres Partners oder Ex-Partners.
Die Studie des Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen (EIGE) schätzt die Kosten geschlechtsspezifischer Gewalt in der EU auf 366 Milliarden Euro pro Jahr. Die gesellschaftlichen Folgekosten von häuslicher und sexualisierter Gewalt gegen Frauen belaufen sich für Deutschland demnach auf ca. 54 Milliarden Euro pro Jahr, das ist die unglaubliche Summe von 148 Millionen Euro pro Tag.
Die hohen Kosten entstehen z.B. im Gesundheitssystem, bei Polizei und Justiz und durch Arbeitsausfall der Betroffenen. Nur ein verschwindend geringer Teil der 54 Milliarden wird bisher für die staatliche Finanzierung von
Unterstützungsangeboten, wie Fachberatungsstellen, aufgewendet. Dabei unmessbar sind die emotionalen Folgen, die Frauen aufgrund der Gewalterfahrungen ihr ganzes Leben mit sich tragen.
Daran muss sich was ändern. Wir fordern, mehr Frauenhausplätze zu schaffen und das Beratungsangebot für von Gewalt betroffene Frauen weiter auszubauen, und dabei unbedingt auf ausgeglichene geographische Verteilung zu achten.
Außerdem brauchen wir einen Landesaktionsplan samt Präventionsoffensive und eine Landesmonitoringstelle zur Beobachtung und Bewertung der Umsetzung der Istanbul-Konvention. Auch müssen endlich Gewaltschutzambulanzen flächendeckend eingerichtet werden sowie eine Sichere Finanzierung des Gewaltschutzsystems sichergestellt werden.
Wenn Sie Hilfe benötigen oder eine Person kennen, ist das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ rund um die Uhr unter 08000 116 016 kostenlos erreichbar. #schweigenbrechen
