Besuch im 2hand.shop in Fürth

Letztens war ich wieder mal im Einzelhandel in Fürth unterwegs, dieses Mal in einem Geschäft für gebrauchte Kleidung. In der Fürther Fußgängerzone betreibt Brini  Rodehau zusammen mit Fabian Heymann und ihrem Team den „ 2hand.shop“, hier gibt es Gebraucht- und Vintageklamotten für 3€ pro Teil. Die Ware, die im Kiloabkauf erworben wird oder als Spende kommt, sortiert das Team. Was passt, wandert in den kleinen bunten Laden in der Schwabacher Straße. Die Menschen kaufen größtenteils Fast Fashion, und hier könne man ihn eine nachhaltige Alternative für kleines Geld bieten, berichtet die Inhaberin. Seit über 10 Jahren kümmert sie sich um 2nd-Hand-Ware – und sieht den steigenden Konsum neuer Ware kritisch. Große billige Modelabel produzieren schnell, billig und viel – auf Kosten der Umwelt und den Menschen, die diese Kleidung unter prekären Bedingungen herstellen. Kleidung, die für kurzlebige Trends produziert wird, landet schnell im Müll oder wird schlußendlich im Ausland verbrannt. Billig und gesundheitsschädliche Stoffe werden verarbeitet, oft hautreizend oder die Kleidungsstücke gehen nach mehrmaligem Waschen schnell kaputt. Mit dem Verkauf von gebrauchter Kleidung versuchen die Beiden einen Gegentrend zu schaffen, einen bewussteren Umgang zu vermitteln und für Nachhaltigkeit zu inspirieren. Im zweiten Laden „La Cola“ in der Nähe gibt es höherpreisige Kleidung, auch gebraucht. Nachhaltige Alternativen können im Konsum begrenzt angeboten werden, doch grundsätzlich müsse man einen anderen Umgang mit Ressourcen finden. 

Geschäfte wie der 2hand.shop tragen aktiv dazu bei, ressourcenschonende Alternativen bezahlbar anzubieten. Neben der nachhaltigen Komponente, bietet individueller und besonderer Einzelhandel Fußgängerzonen die Möglichkeit, wieder attraktiver zu werden. Projekte wie diese müssen also mit langfristiger, sicherer Förderung ausgestattet werden und der Kauf von Gebrauchtwaren steuerlich begünstigt werden. Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, damit der nachhaltige und lokale Einzelhandel profitieren kann, und nicht von großen Playern verdrängt wird. 

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