Grüner Unternehmensdialog

Diese Woche haben wir zum Grünen Unternehmensdialog in den Landtag eingeladen. Als besonderes Highlight durften wir Dr. Franziska Brantner, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, begrüßen.

Bayerns und Deutschlands Wirtschaft ist sehr stark von Rohstoffen aus dem Ausland abhängig. In vielen Fällen stehen einige sehr kritische und strategische Materialien nur in wenigen Regionen der Welt zur Verfügung oder werden nur aus wenigen Ländern bezogen. Welche negativen Auswirkungen dies haben kann, haben wir spätestens mit der Corona-Krise erfahren müssen. EU und Bundesregierung versuchen mit dem Critical Raw Materials Act und der Rohstoffstrategie auf der einen Seite und der Ökodesignrichtlinie und einer neuen Kreislaufwirtschaftsstrategie auf der anderen Seite diese einseitigen Abhängigkeiten zu reduzieren und zu diversifizieren.

Mit der notwendigen Transformation der Wirtschaft (Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen oder Solarmodule) wird es für spezielle metallische Rohstoffe und Industriemineralien einen deutlichen Mehrbedarf geben und damit die Begehrlichkeiten weltweit steigen.

Im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ist Staatssekretärin Dr. Franziska Brantner die Fachfrau für alle Fragen hinsichtlich einer sicheren Rohstoffversorgung der heimischen Wirtschaft.

Deshalb haben wir uns besonders gefreut, dass sie nach München in den Landtag gekommen ist, um mit uns über die Herausforderungen einer nachhaltigen und resilienten Rohstoffversorgung zu diskutieren.

Die EU hat 30 Rohstoffe als kritisch eingestuft, d.h. hier haben wir keinen direkten Zugang, sind aber wirtschaftlich stark darauf angewiesen. Bei 14 dieser Rohstoffe besteht eine Abhängigkeit über 90% von China. Daher arbeitet sowohl die EU als auch die Bundesregierung an verschiedenen Aspekten, um hier unabhängiger zu werden.

3 Ansätze für mehr Unabhängigkeit

  1. Abbau und Weiterverarbeitung vor Ort muss erhalten und weiter ausgebaut, eigene Potentiale genutzt werden
  2. Internationale Partnerschaften ausbauen z.B. Australien (problematisch: Kosten der Weiterverarbeitung außerhalb von China teurer) – Kosten der Diversifizierung gerecht aufteilen
  3. Kreislaufwirtschaft/Recycling z.B. Aluminium, Stahl, Kupfer sind wir in Deutschland führend – hier auch großes Interesse von China an unseren Technologien

Die Bundesregierung hat u.a. über die KfW einen Rohstofffonds in Höhe von 1 Mrd. € aufgelegt. Der Fonds wird von der staatseigenen KfW verwaltet und richtet sich an deutsche Unternehmen, die in Rohstoffprojekte weltweit investieren wollen. Er soll immer dann einspringen, wenn Unternehmen Förderkooperationen scheuen. Die KfW soll dafür in den Rohstoffabbau, in Weiterverarbeitung und Recycling bei Unternehmen einsteigen können.

Vielen Dank an die Unternehmen und Staatsekretärin Brantner für den offenen und kompetenten Austausch.

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