Begeisterung und Nachdenklichkeit über Petra-Kelly-Film

Rund 60 Gäste sind meiner Einladung in die Diele des Babylon Kinos gefolgt, alle waren sehr beeindruckt und teilweise sehr emotional berührt von diesem Film.

Im Anschluss diskutierten 3 starke Frauen mit dem Publikum über die aktuelle Relevanz des Films.

Dagmar Svoboda, ehemalige Mitarbeiterin von Petra Kelly, schilderte sehr eindringlich ihre persönlichen Erfahrungen mit Petra Kelly.

Katrin Grünbaum, als Verteterin von Familys for Future Fürth, betonte die Wichtigkeit gesellschaftlichen Engagements der Bürger*innen – egal ob in einer Bewegung, NGO oder Partei.

Cecilia Janko was Jugendvertreterin eingeladen. Sie machte sehr deutlich, dass ihre Generation sehr wohl stark politisch interessiert ist und nur abseits der ausgetretenen Pfade der Parteiendemokratie agiert. Außerdem drängte sie auf schnellere Prozesse in der Politik, damit für die Menschen positive Veränderungen durch die Politik wieder erlebbarer werden.

Die Perspektiven der einzelnen Frauen waren sehr spannend, da sie die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vereinten. Auch die Debatte mit dem interessierten Publikum zeigte die hohe Relevanz des Films in der aktuellen Zeit.

Petra Kelly war eine Kämpferin für den Frieden ohne Respekt vor Konventionen, eine Aktivistin für den Schutz der Umwelt, die ihrer Zeit weit voraus war. Sie glaubte daran, dass man als einzelner Mensch die Welt verändern kann. Auf dem Höhepunkt des Rüstungswettlaufs zwischen Ost und West zu Beginn der 1980er Jahre brachte sie Hunderttausende auf die Straße, um gegen die Stationierung von Atomraketen auf westdeutschem Boden zu protestieren. Petra Kelly wurde nicht nur als Mitbegründerin der Grünen und als deren Star berühmt, sondern auch als eine Frau, die in der Lage war, eine neue, weltverändernde Politik zu begründen und es mit zwei Supermächten aufzunehmen.

Sie wurde zur Symbolfigur der Friedensbewegung in Europa und war dabei sowohl im Austausch mit ostdeutschen Bürgerrechtlern wie Wolf Biermann als auch mit internationalen Mitstreiter:innen wie Joan Baez oder dem Dalai Lama. Bereits vor 40 Jahren forderte sie unerbittlich die radikale Transformation der Gesellschaft. Dabei waren Umwelt-, Friedens- und Menschenrechtsfragen für sie gleichbedeutend.

Es gilt, mit Petra Kelly – Act Now! eine politische Aktivistin wiederzuentdecken, die in ihrem Kampf für Frauenrechte und Klimaschutz und ihrer internationalen Ausrichtung und Vernetzung eine Ausnahmeerscheinung war: ihrer Zeit weit voraus und heute ein Vorbild für viele junge Menschen, die zur Rettung unseres Planeten auch außerhalb des Politikbetriebes ihr Recht auf bürgerschaftliches Engagement in Anspruch nehmen.

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