Gemeinsam mit Dr. Maike Müller-Klier, Leiterin der IHK-Geschäftsstelle in Fürth, hatte ich kürzlich Gelegenheit, die uvex group zu besuchen und spannende Einblicke in die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens zu bekommen.
Die Uvex Group hat sich weltweit als Spezialist für hochwertige Sportbrillen, Schutzhelme und Arbeitsschutzausrüstungen etabliert. Mit über 3.000 Mitarbeitenden, davon ein Großteil am Standort Fürth, zeigt der Mittelständler, dass wirtschaftlicher Erfolg und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen können.
Geschäftsführer Georg Höfler machte im Gespräch deutlich, dass Nachhaltigkeit seit jeher ein zentraler Wert des Unternehmens ist. Unter dem Leitsatz „protecting people – protecting planet“ verfolgt Uvex eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie. Diese umfasst ökologische Transformation mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2045, gesellschaftliche Verantwortung wie beispielsweise über das Engagement der Rainer Winter Stiftung, Kreislaufwirtschaft als Innovationstreiber sowie ein Schadstoffmanagement für ökologisch und gesundheitlich unbedenkliche Produkte.
Besonders beeindruckend war dabei für mich, welche große Bedeutung der Kreislaufwirtschaft zukommt. Uvex sieht sie als Innovationstreiber für die eigenen Produkte, die konsequent auf Ressourceneffizienz, Langlebigkeit und Recyclingfähigkeit optimiert werden. In zahlreichen Produkten kommen biobasierte Rohstoffe oder Rezyklate schon zum Einsatz, bis 2030 soll der Gesamtanteil nachhaltiger Materialien auf 20 % steigen. „Eine besondere Herausforderung dabei ist, keine Kompromisse bei der Funktionalität einzugehen“, erläuterte CSR-Direktorin Susann Schubert. „Die Sicherheit unserer Produkte bleibt der Maßstab, der oft noch Grenzen für den Einsatz von Rezyklaten setzt.“ Man ist aber optimistisch, dass dies mit Fortschritten im Kunststoffrecycling in naher Zukunft kein Thema mehr sein werde.
Ein besonderer Fokus liegt darauf, Produkte von vornherein so zu konzipieren, dass Materialien möglichst lange im Kreislauf verbleiben können. So arbeitet Uvex derzeit an Schutzschuhen, die sich am Ende des Lebenszyklus in Einzelkomponenten zerlegen und wiederverwenden lassen.
Herausforderungen auf dem Weg zur Nachhaltigkeit
Im Gespräch haben wir auch Hürden angesprochen, denen Unternehmen beim Thema Nachhaltigkeit gegenüberstehen. So wird das Berichtswesen als deutlich zu aufwändig empfunden, ohne dass daraus für das Unternehmen ein Mehrwert entsteht, beispielsweise in Form von Rückmeldungen oder eines Branchenvergleichs.
Eine weitere Herausforderung: das Thema Nachhaltigkeit spielt bei Kunden zwar vermehrt eine Rolle, ist aber nach wie vor eher ein Hygienefaktor, der erfüllt werden muss. Der Preis ist und bleibt letztendlich immer noch das entscheidende Auswahlkriterium. Kunden sind nicht bereit, mehr für ein nachhaltigeres Produkt zu zahlen. Hier könnte die Politik marktwirtschaftlich kompatible Leitplanken setzen, um Folgekosten von fossilem Rohstoffverbrauch auch mit einzupreisen und Sekundärrohstoffe attraktiver zu machen.
Fazit
Der Besuch bei Uvex hat gezeigt, wie Kreislaufwirtschaft als Chance für Innovation begriffen werden kann und dass ökonomischer Erfolg und ökologische Verantwortung kein Widerspruch sein müssen.
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