Zu Besuch bei Apollo-Optik 27. November 20207. Dezember 2020 Zwei Landtagsabgeordnete zu Gast bei einem der größten Hersteller von Brillen im deutschen Markt, einem – wer hätte das vermutet? – im mittelfränkischen Schwabach angesiedelten Unternehmen, das jede*r kennt: Apollo Optik.Vor einer auf den ersten Blick unscheinbaren Fertigungshalle wurden Barbara Fuchs, Mittelstandssprecherin der Grünen Fraktion, und Sabine Weigand, Schwabacher Stimmkreisabgeordnete, vom CEO der Optikerkette Apollo, Dr. Jörg Ehmer, herzlich in Empfang genommen. Unscheinbar, obwohl hier die Fertigung und der Versand aller in Apollo-Filialen verkauften Brillen im deutschen und österreichischen Markt stattfindet. Die Fertigungshalle war menschenleer, da gerade ein Schichtwechsel stattfand – nur so war es für uns Besucher*innen sinnvoll, in Coronazeiten unter Vermeidung von potentiellen Ansteckungen den Betrieb zu besuchen. Jörg Ehmer nutzte die Zeit, um uns die Fertigungsschritte und die Logistik zu zeigen. Neben dem individuell für die Kunden angefertigten Schliff und der Anpassung der hauptsächlich aus Thailand stammenden Kunstglasrohlinge an das Brillengestell besteht ein wesentlicher Baustein im Versand der täglich rund 3500 fertig montierten Brillen an die Filialen. Immerhin jede 4-5 Brille, die in Deutschland verkauft wird, kommt aus Schwabach.Besonders stolz präsentierte Jörg Ehmer seine seit kurzem verwirklichte Lieblingsidee: Eine neue, wiederverwendbare Multifunktionsbox, die eigens bei Apollo entwickelt wurde. In diesen Mehrwegboxen werden die von den einzelnen Filialen georderten Brillen an die Filialen ausgeliefert. Hierdurch konnte im letzten Jahr ein Kartonagenberg in der Höhe des Großglockners vermieden und dadurch jährlich 80 Tonnen CO2 eingespart werden. Hierfür wurde Apollo der Blaue Engel des BMU, der German Innovation Award und der pro-K-Award des pro-K-Industrieverbandes Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V. verliehen.„Es gibt sie bereits, die Unternehmen die vorangehen und die Zeichen der Zeit erkannt haben.“, freut sich Barbara Fuchs.Die weitere Diskussion fand am zweiten Apollostandort in Schwabach statt. Hier befindet sich auch ein kleiner Teil der Fertigung, aber überwiegend handelt es sich um den Verwaltungssitz. In dem Gespräch zeigte uns Jörg Ehmers auf, welche Schritte Apollo bereits unternommen hat, um das Geschäft nachhaltiger zu gestalten. So wurde beispielsweise überall auf LEDs umgestellt, modernisiert und der Maschinenpark ertüchtigt, um den Stromverbrauch zu senken. Apollo stieg auf erneuerbare Energien um. Der enorme Wasserverbrauch konnte durch Umstellung des alten, wasserunterstützten Schleifverfahrens der Brillengläser reduziert werden; heute wird bei Apollo „trocken“ geschliffen. Die dabei entstanden Stäube werden verpresst und thermisch verwertet. Es wird an allen Stellen Plastik vermieden, sei es bei der Einkaufstüte oder der Verpackung der Brillen. Ganz generell legt der Konzern ökologische Kriterien fest, nach denen Lieferanten und Kooperationspartner ausgewählt werden. Im Gespräch entstand der Eindruck, dass das Wirtschaftsunternehmen, insbesondere Herr Jörg Ehmers selbst, an nachhaltigem Wirtschaften und ökologischen Alternativen großes Interesse haben. Auch die Themen gleiche Bezahlung für alle bei vergleichbarer Arbeit sowie Diversity spielen für den Unternehmer eine wichtige Rolle.Auf die Frage nach den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Apollo kann Herr Ehmers von zahlreichen Gesprächen mit den Ministerien in allen 16 Bundesländern erzählen, da Apollo in ganz Deutschland Filialen besitzt. Die unterschiedlichen Regelungen in den einzelnen Bundesländern und die teils sehr kurzfristig umgesetzten Maßnahmen haben hier große Schwierigkeiten mit sich gebracht. Dennoch ist Apollo froh, im Frühjahr als systemrelevant eingestuft worden zu sein und damit seine Filialen mit Hygieneauflagen öffnen zu dürfen.An uns Grüne richtete er drei Wünsche:Erstens mehr Verlässlichkeit für Planungen, zweitens lieber weniger statt mehr Regeln und damit verbunden ein Bürokratieabbau und drittens eine gewisse Vorsicht bei der Bevormundung und Erziehung Erwachsener.Diese Anregungen nehmen wir beide gerne für unsere Arbeit mit und bedanken uns für den herzlichen Empfang, die Offenheit der Gespräche und den umfassenden Einblick bei Apollo. „Ich freue mich sehr, dass der CEO von Apollo auch einen offenen Blick für grüne Belange hat und viel Gutes in seinem Unternehmen verwirklicht“, sagt Sabine Weigand am Ende des Gesprächs. „Wir kommen gerne wieder, wenn der Neubau in der Alten Rother Straße steht – schön, dass sich Apollo so klar zum Standort Schwabach bekennt!“
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