Diskussionsrunde im Rahmen des Planspiel Landtag an der FOS Scheinfeld

Diese Woche ging es für mich nach Scheinfeld, die dortige FOS hat die regionalen MdL zur Fragerunde eingeladen.

In Zeiten in denen die Demokratie immer stärker unter Druck steht, fordern wir mit Blick auf die gesellschaftliche und politische Lage sowie die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen mehr Politikbildung zur Stärkung der Demokratie.

Konkret wollen wir mehr Demokratie-Unterricht in den Schulen sowie mehr Mitbestimmung durch Schüler*innen. Zudem braucht es mehr qualifizierte Lehrkräfte für politische Bildung (viele unterrichten fachfremd).

Die Landtags-Grünen fordern die Staatsregierung auf, Demokratie für Schülerinnen und Schüler erfahrbar und greifbar zu machen: Dazu sollen verbindlich vorgeschriebene Beteiligungsformate wie der Klassenrat und Schülerinnenparlamente in das Schulgesetz aufgenommen werden. Zudem sollen Schülerinnen und Schüler ein gesetzlich verankertes Mitbestimmungsrecht in schulischen Belangen erhalten. Denn Demokratie lebt von Mitwirkung und die muss gelernt werden. Das geht nur, wenn Schule ein demokratischer Ort wird.

Kein Schuljahr ohne Politische Bildung: An allen Schularten soll künftig schon ab der 5. Jahrgangsstufe ein zweistündiger Unterricht in „Politik und Gesellschaft“ eingeführt werden! Denn bislang haben die Schüler*innen das Fach „Politik und Gesellschaft“ an Realschulen und Gymnasien erst ab der 10. Klasse. (An Mittelschulen wird Politik bereits ab der 5. Klasse als Kombi-Fach unterrichtet.)
Eine frühere Beschäftigung mit dem Thema „Politik und Gesellschaft“ soll dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche eine höhere politische Urteils- und Handlungskompetenz erwerben. Zudem soll der „Politik und Gesellschaft“-Unterricht auch politische Medienbildung (beispielsweise Quellenkritik oder mehr Handlungskompetenz zum Verhalten in Sozialen Netzwerken in Bezug auf Grundrechte anderer) sowie mediale politische Bildung (beispielsweise die Nutzung von Medien für den Politikunterricht, wie etwa digitale Spiele oder Social Media, um ein Thema aus mehreren Perspektiven zu beleuchten) beinhalten.
Ziel ist es, dass das Fach Politik bzw. politische Bildung künftig mit anderen Fächern kombiniert wird (wie es in der Mittelschule bereits umgesetzt wird). Politische Bildung lässt sich beispielsweise gut mit Geschichte, Wirtschaft und Geografie verbinden. Wichtig hierbei ist, dass dem Fach Politik im Lehrplan klare Kompetenzen zugeschrieben werden!

Jeder Schüler und jede Schülerin in Bayern soll, unabhängig von der Schulart, bereits ab dem Schuljahr 2024/25 verpflichtend mindestens einmal während der Schullaufbahn eine KZ-Gedenkstätte besuchen. Die Staatsregierung soll dafür sorgen, dass geführte Rundgänge durch KZ-Gedenkstätten vom Staat gefördert und somit kostenlos für alle Schülerinnen und Schüler sind. Für Lehrkräfte braucht es zudem entsprechende Fortbildungsangebote, die sie dabei unterstützen, diese Besuche entsprechend vor- und nachzubereiten.

Es müssen mehr Lehramtsstudierende für das Unterrichtsfach „Politik und Gesellschaft“ (PuG) begeistert werden! Die Staatsregierung muss hier eine Initiative starten sowie die Kombinationsmöglichkeiten für das Unterrichtsfach PuG für das Lehramt Realschule und Gymnasium ausbauen. Derzeit kann man das Unterrichtsfach PuG für Lehramt Gymnasium nur in Kombination mit Deutsch oder Englisch studieren. Das Unterrichtsfach PuG für Lehramt Realschule ist nur in Kombination mit dem Fach Wirtschaft möglich. Hier müssen dringend die Fächerkombinationen, mit denen PUG studiert werden kann, ausgebaut werden. Zudem muss ein verbindliches Modul „Politische Bildung“ für alle Lehramtsstudierenden eingeführt werden – damit insgesamt mehr „Politik und Gesellschaft“-Stunden angeboten werden können. Die Professionalität sowie Qualität und schließlich insgesamt die politische Bildung an den Schulen muss hier nachhaltig gestärkt werden – dafür braucht es auch eine entsprechende Ressourcenausstattung der Universitäten.

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