Am Freitag war ich bei Claus und Claudia im kleegrün Unverpackt-Laden in Fürth. In der Königsstraße 44 am Grünen Markt bekommt man alles ohne Verpackung – Lebensmittel, Kosmetik, Haushaltswaren, Geschenke und veganes Essen vor Ort. Wer hier einkauft, spart durchschnittlich 84% Plastik. Neben Bio- und Fairtrade Lebensmitteln, bieten die Inhaber*innen im Laden auch Bildungsarbeit: regelmäßig begrüßen sie Schulklassen in Ihrem Laden und erklären alles über Ernährung und Nachhaltigkeit.
Die Corona-Pandemie und vor allem Energiekrise und Inflation zwingt die Menschen zum Sparen.
Der Mehraufwand, den Unverpacktläden und ihre regionalen Erzeuger betreiben, kann nicht mehr ausreichend finanziert werden, Das besondere Augenmerk auf hochwertige und regionale Lebensmittel mit möglichst wenig Verpackung bereitet deutlich mehr Aufwand und ist für die Unverpacktläden ein Kostentreiber.
Wir Grüne finden aber: Wer sich für gute Lebensmittel, die nachhaltig produziert und verkauft werden, einsetzt, darf in der Krise nicht allein gelassen werden.
Hier muss der Freistaat Bayern vorangehen –mit einem eigenen Landesvergabegesetz. Dann darf sich zum Beispiel die Versorgung von Schul- und Kitamensen, nicht mehr an dem scheinbar billigsten Angebot orientieren, sondern es muss die oft deutlich teureren Folgekosten von schlechter und CO2-belastenden Produktion miteinbeziehen.
Modelle wie Unverpackt-Läden müssen gefördert und krisenfest gemacht werden, denn diese Läden helfen mit, die durch Klimawandel und Umweltverschmutzung entstehenden Kosten zu senken. Die Förderung muss auch einen sozialen Zweck erfüllen – gute Ernährung und Lebensmittel muss sich jede*r leisten können, denn Gesundheit darf nicht vom Geldbeutel abhängen.
