Frauen sichtbar machen- Aktion von UFF zum Weltfrauentag 2023

Auch in der Politik werden Frauen zu wenig gesehen und gehört!

Der DreiHerrenBrunnen in Fürth war auch dieses Jahr zum Weltfrauentag im Fokus der Unabhängigen Frauen Fürth – UFF.

Dieser DreiHerrenBrunnen zeigt einmal mehr deutlich, wie es um die Machtverhältnisse in Fürth bestellt war zu früheren Zeiten, aber auch jetzt sind wir bei weitem noch nicht angelangt bei wirklich paritätischer Verteilung der Entscheidungs- und Gestaltungsmöglichkeiten..

Um das sichtbar zu machen, haben wir UFF-Frauen, den Brunnen am Samstag 11.3.2023 umdekoriert, das Ziel war, drei Frauen darzustellen.

Für ein paar Stunden wurde aus dem DreiHerrenBrunnen der DreiFrauenBrunnen in Fürth.

Jede der drei Figuren stellt eine Frau dar, in Zeiten von Kriegen, Gewalt und sozialer gesellschaftlicher Turbulenzen, haben wir uns für drei Frauen aus drei demokratischen Parteien ausgesucht, mit denen wir unsere Aussagen und Anliegen visualisieren können.

Die erste Figur wurde zu Dr. Else Hölzl (1891-1976). Sie studierte in Erlangen Staatswissenschaften und promovierte 1918 zu dem Thema:

Die Gemeindefinanzen der Stadt Fürth in Bayern 1808 – 1913.

Dr. Else Hölzl wurde für die MSPD 1919 in den Fürther Stadtrat gewählt und war im Wohlfahrts- und Fürsorgeausschuss, sowie im Finanz- und Wirtschaftsausschuss.

In der Zeit nach dem ersten Weltkrieg setzte sie sich besonders für die Belange der Frauen ein, deren Arbeitsstellen zugunsten von Kriegsheimkehrern abgebaut wurden.

Die Familie wurde bereits ab 1933 verfolgt, Dr. Hölzl flüchtete 1939 mit ihrem Sohn nach England.

Wir haben sie ausgewählt um deutlich zu machen, daß Verfolgung, Diskriminierung, Gewalt und Tod damals wie heute ein grausames Unrecht darstellen, dem wir uns entgegen stellen müssen.

Die zweite Figur ist Barbara Stamm (1944-2022). Sie hatte eine sehr schwere Kindheit mit schmerzlichen familiären Familienverhältnissen. Dies war für sie der Schlüssel, um ihr späteres Engagement für sozial benachteiligte Menschen zu verstehen. Barbara Stamm wurde Erzieherin, ein Studium konnte sie nicht finanzieren. Sie trat 1969 in die CSU ein und war von 1972-1987 Mitglied des Würzburger Stadtrates. Im Jahr 1976 zog sie als Nachrückerin den den Bayerischen Landtag ein, dem sie insgesamt 42 Jahre bis 2018 angehörte.

In der damals noch mehr männerdominierten CSU war sie immer eine Ausnahme. 1976 mit 32 Jahren begann ihre Arbeit im Bayerischen Landtag, schnell gehörte sie dem CSU-Fraktionsvorstand an.

Sie hätte die erste Ministerpräsidentin Bayerns werden können, wurde aber innerhalb ihrer eigenen Partei ausgebootet.

Viele Jahre war sie die Landtagspräsidentin und setzte sich mit aller Kraft für sie sozialen Belange der Menschen ein.

Wir haben sie ausgewählt um aufzuzeigen, daß es früher und auch heute noch ungleich schwerer für Frauen ist, in die entscheidenden Position zu gelangen.

Die dritte Figur ist Petra Kelly (1947-1992). Sie war eine der wichtigsten Vorkämpferinnen der ökologischen Bewegung und der Friedensbewegung. 1980 gehörte Petra Kelly zu den Erstunterzeichnerinnen des Krefelder Appels gegen die Stationierung von Atomwaffen in Europa (Pershing II). Im Jahr 1980 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern der Partei der Grünen. von 1983 bis 1990 war sie Mitglied des Deutschen Bundestages neben Joschka Fischer, Otto Schily und Christa Nickels. 1987 nahm sie am Moskauer Friedesforum mit Michail Gorbatschow teil, sie kämpfte lebenslang gegen Atomwaffen, Atomkraft und für die Friedensbewegung, nicht nur in Europa und in den UA, sondern auch in Japan, Australien und Tibet.

Ohne Petra Kellys Ideen, ohne ihre Kraft und ihr Engagement ist die Anfangsgeschichte der Grünen nicht denkbar, sie hat einen entscheidenden Anteild daran, daß der Raubbau an den natürlichen Lebensgrundlagen nicht verantwortbar ist.

Am 1.10.1992 wurde Petra Kelly in Bonn erschossen, aller Wahrscheinlichkeit nach von ihrem Lebensgefährten Gert Bastian, der daraufhin Selbstmord begann.

Wir haben sie ausgewählt um daran zu erinnern, daß Gewalt gegen Frauen, zu jeder Zeit passieren kann und eine so engagierte und friedensbewegten Frau einen gewaltsamen Tod – Femizid – sterben mußte.

Der Verein UFF definiert als Hauptaufgabe, Themen für Frauen sichtbar und hörbar zu machen.

Zu echter Gleichberechtigung, Gewaltfreiheit und Chancengerechtigkeit ist noch ein großes Stück weg, UFF geht diesen Weg Schritt für Schritt konsequent weiter.

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