Kreislaufwirtschaft in der Praxis

Gemeinsam mit meinem Kollegen aus dem Europaparlament, Malte Gallée, habe ich die Zentrale des regionalen Mineralwasserunternehmens Franken Brunnen in Neustadt a.d. Aisch besucht. Anlass war ein Austausch mit der Geschäftsführung von Franken Brunnen, des Verbands Deutscher Mineralbrunnen e.V. sowie der Genossenschaft Deutscher Brunnen zu aktuellen Herausforderungen der Branche, insbesondere auch mit Blick auf die geplanten Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen durch die neue EU-Verpackungsverordnung.

Die Zielsetzung der europäischen Initiative liegt im Sinne einer Kreislaufwirtschaft in einer Verringerung von Verpackungsabfällen bei einer gleichzeitigen Steigerung des Recyclings.

Bei Franken Brunnen wird schon heute der Kreislaufansatz gelebt. Das Unternehmen setzt bei der Abfüllung ihrer Produkte stark auf Mehrwegflaschen. Dazu hat Franken Brunnen viel in die Umstellung von Einweg- auf Mehrwegsysteme investiert

Für unsere parlamentarische Arbeit ist es entscheidend, mit allen Stakeholdern im laufenden Dialog zu stehen. Wir müssen sicherstellen, dass die ambitionierten Ziele der neuen europäischen Verpackungsverordnung in der Praxis gut umsetzbar sind.

Neben der Verpackungsgesetzgebung stand bei dem Termin bei Franken Brunnen auch der Trinkwasserschutz im Mittelpunkt des Gesprächs. Als Mineralbrunnen garantiert das Unternehmen höchste Qualitätsstandards, bei der überwiegenden Nutzung der oberen geschützten Wasserschichten der unterirdischen Vorkommen.

Wasser ist ein kostbares Gut. Die Folgen der Klimakrise werden gerade auch für unsere Region beim Wasser sichtbar. Aktuell ist zu beobachten, dass die Grundwasserstände flächendeckend zurückgehen. Gleichzeitig gelangen zunehmend mehr Schadstoffe in unser Grundwasser. Insbesondere die intensive Düngung landwirtschaftlicher Flächen führt zu höheren Belastungen mit Nitrat. Im Freistaat sind nur fünf Prozent der Landesfläche Wasserschutzgebiete, andere Länder haben bis zu 20 Prozent dafür ausgewiesen.

Bayern braucht endlich auch einen Wassercent. Die Söder-Regierung ist mal wieder Schlusslicht im Ländervergleich. Außer großspuriger Ankündigungen ist beim Wasserentnahmeentgelt leider nichts passiert. Der Wassercent schafft eine entscheidende Lenkungswirkung bei der Entnahme unseres wertvollsten Lebensmittels, ohne große Mehrbelastung. Davon profitieren auch Mineralbrunnen und Trinkwasserversorger. Gleichzeitig werden gerade die Tiefengrundwasservorkommen als Notreserve für die kommenden Generationen besser geschützt. Um unser Wasser langfristig zu bewahren, müssen die Wasserschutzgebiete in Bayern verdoppelt werden. Die aktuell fünf Prozent der Landesfläche reichen bei Weitem nicht aus. Wir müssen handeln, bevor es zu spät ist.

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