Anhörung zur Lage und Perspektiven der Bauwirtschaft

Diese Woche waren Expert*innen aus der Baubranche im Landtag, um die aktuelle Lage und die Zukunftsaussichten der Bauwirtschaft in Bayern zu diskutieren. Lange Zeit galt der Wohnungsbau als ein bedeutender Wirtschaftsfaktor im Freistaat, doch in jüngster Zeit sieht sich die Branche mit Herausforderungen konfrontiert, die zu einem deutlichen Einbruch führten.

Die Hauptprobleme, die die bayerische Baubranche belasten, wurden klar benannt: Inflation, hohe Zinsen und ungünstige Förderbedingungen haben die Branche geschwächt.

Die Expert*innen forderten von der Politik dringend Maßnahmen zur Wiederbelebung der Bautätigkeit, darunter:

  • Vereinfachung von Bauvorschriften und Reduzierung der Bürokratie.
  • Zuverlässigere Förderung und Rahmenbedingungen.
  • Senkung der explodierten Baupreise und erleichterter Zugang zu bebaubaren Flächen.

Ohne diese Maßnahmen könne die Baukonjunktur nicht wieder angekurbelt werden kann. Besonders akut ist der Mangel an Fördergeldern für bezahlbaren Wohnraum. Die Expert*innen betonten die Notwendigkeit von echten Zuschüssen für Bauherren sowie insgesamt eine Vereinfachung der Förderstruktur. Auch der Abbau von Bauregularien wurde gefordert, um die Baukosten zu senken und die Branche zu unterstützen.

Ein weiterer wichtiger Punkt war die Förderung nachhaltigen Bauens. Während alle einig waren über die Bedeutung nachhaltiger Bauweisen, wurden Herausforderungen wie der Flächenverbrauch und die Schaffung einer Recycling-Infrastruktur für Baustoffe diskutiert.

Die Rolle der Digitalisierung in der Bauplanung und -genehmigung wurde ebenfalls angesprochen. Es wurde festgestellt, dass zwar Potenzial vorhanden ist, aber noch Grundvoraussetzungen fehlen und die Kommunikation mit den Behörden vor Ort oft schwierig ist.

Kritisch wurde die Förderung des Holzbaus betrachtet, da sie als Eingriff in den Markt angesehen wird. Die Forderung nach einer baustoffneutralen staatlichen Förderung wurde laut.

Zum Schluss wurden Änderungen in den Vergaberichtlinien vorgeschlagen, um mehr regionale Anbieter zu berücksichtigen und Qualität sowie Nachhaltigkeit stärker zu gewichten. Die Experten waren sich einig, dass eine rein preisbasierte Vergabe nicht mehr zeitgemäß sei.

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