Gespräch mit der Kreishandwerkerschaft Schwabach im Landtag

Vor zwei Wochen war die Kreishandwerkerschaft Schwabach zu Besuch im Landtag und hat um eine interfraktionelle Gesprächsrunde mit mittelfränkischen Abgeordneten gebeten. Von Seiten der Handwerkerschaft waren der Kreishandwerksmeister Klaus Weber, der Geschäftsführer Sebastian Dörr, Karl Scheuerlein – HWK Unternehmensberatung und Felix Lehnhoff von der Unternehmerfabrik Roth anwesend. Von den Abgeordneten waren außer mir waren auch die Kollegen Karl Freller (CSU) und Wolfgang Hauber (FW) zugegen. Gemeinsam haben wir uns über aktuelle Probleme im bayerischen Handwerk ausgetauscht.

Zentrales Thema waren – wie zurzeit immer – die Energiepreise. Die Betriebe leiden unter dem Preisanstieg noch deutlich mehr als der durchschnittliche Verbraucher, da sie deutlich mehr Energie für die Produktion benötigen. Durch den rasanten Anstieg der Energiepreise und die in den Verträgen vereinbarte Preisbindung bei langfristigen Aufträgen können daher viele Unternehmen nicht mehr ihre Produktionskosten decken. Auch werden wegen Verzögerungen und Materialmangel viele Aufträge zurückgezogen, sodass manchen Betrieben gar die Kurzarbeit droht. Die Abschaffung der EEG-Umlage zum 1. Juli war daher ein erster wichtiger Schritt, um gerade mittelständische Betriebe zu entlasten, aber es braucht noch weitere Maßnahmen. Ein weiteres Thema war auch der Bürokratieabbau, da diese gerade bei kleinen Handwerksbetrieben deutlich zu viel Arbeitszeit in Anspruch nimmt.

Das größte Problem für das Handwerk ist aber nach wie vor der Nachwuchs. Hier haben wir bereits viele Ansätze, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, wie zum Beispiel in unserem Konzeptpapier berufliche Bildung (Link). Darüber hinaus gibt es Handlungsbedarf im Bereich der Fachhochschulen, was die erforderliche Mindestleistung der sogenannten G-Kurse betrifft. Hier braucht es gezielte Förderung von Seiten des Freistaates, um die Schüler*innen nicht an solchen Hürden scheitern zu lassen. Auch das Prüfungswesen im Handwerk muss deutlich besser ausgestattet werden, zurzeit basiert es zu einem großen Teil auf der Bereitschaft von Ehrenamtlichen. Auch die Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) sollte stärker finanziell gefördert werden. Mit solchen Ansätzen wird der Handwerksberuf attraktiver gestaltet, ohne das Qualifikationsniveau zu senken.

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