Herausforderungen bei der Transformation der Industrie

Vor kurzem war ich zu einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Kundentage der Gießerei Heunisch aus Bad Windsheim eingeladen. Bei der Veranstaltung ging es um die drängenden Fragen der Industrie in Bezug auf die gestiegenen Energiekosten, Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft. Der Titel der Diskussionsrunde lautete: „Energiewende aus Sicht der Abnehmer- und Herstellerindustrie“. Dr. Christiane Heunisch-Grotz, die geschäftsführende Gesellschafterin der Gießerei, führte durch die Veranstaltung zur Wettbewerbsfähigkeit energieintensiver Unternehmen.

Eine der zentralen Herausforderungen, die diskutiert wurden, ist der steigende Bedarf an erneuerbaren Strom aufgrund der Bestrebungen zur Klimaneutralität. Die Transformation erfordert erhebliche Mengen grünen Strom, auch mit Blick auf den Ausbau der Elektromobilität und die Umstellung der Wärmeversorgung. Grüner Wasserstoff wurde als ein Lösungsweg diskutiert, doch sein Angebot ist absehbar noch sehr begrenzt. Gleichzeitig hat Deutschland den Ausstieg aus der Atomenergie gemeistert und strebt nun das Ende der klimaschädlichen Kohleverstromung an.

Der Anteil von Atomstrom in Deutschland war zuletzt bereits sehr gering und der Ausstieg schon lange geplant. Dennoch wurde gerade in Bayern die Energiewende bewusst ausgebremst. Der Freistaat hinkt beim Ausbau von erneuerbaren Energien hinterher. Sorge um die Versorgungssicherheit ist jedoch unbegründet. Der beschleunigte Ausbau erneuerbarer Energien bringt Deutschland wieder auf den Pfad zur Klimaneutralität.

Ein weiteres Thema war die Herstellung von grünem Stahl durch Wasserstoff sowie die steigende Bedeutung der Kreislaufwirtschaft durch das Recycling von Stahlschrott.

Abschließend wurde zu Förderprogrammen diskutiert. Es ist wichtig, dass nicht nur neue Technologien unterstützt werden, sondern gerade auch die Umstellung vorhandener Produktionstechnik. Die bestehenden Programme sind oft zu unflexibel und mit hohem bürokratischem Aufwand gerade für kleinere Unternehmen verbunden.

Die Podiumsdiskussion bei den Kundentagen der Gießerei Heunisch bot wertvolle Einblicke in die unternehmerische Praxis und verdeutlichte die Herausforderungen bei der Transformation der Industrie. Als Politik sind wir gefragt, dafür in München, Berlin und Brüssel die richtigen politischen Rahmenbedingungen zu schaffen.

Artikel kommentieren

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

2 Kommentare

  1. Liebe Barbara,
    mit Interesse habe ich den Bericht über deine Teilnahme an der Podiumsdiskussion beim Unternehmen Gießerei Heunisch gelesen.
    Alles spannende Sachgebiete.
    Anscheinend wurde das große Problem „Emissionen“ nicht thematisiert!?
    Wir, vom OV der Grünen in Bad Windsheim hatten deswegen im Frühjahr 2023 schon einmal Anwohner*innen und eine Stadträtin der Fraktion Liste Land bei unserer Sitzung zu Gast, die sich bitter über den Gestank und Dreck der Gießerei beschwert haben. Wir waren und sind da leider wenig hilfreich…
    Vielleicht gibt es dazu noch Infos.

    1. Liebe Heidi,

      vielen Dank für Deine Nachricht und den Hinweis.
      Die Veranstaltung fand zwar auf Einladung der Gießerei statt, inhaltlich ging es jedoch bei der Podiumsdiskussion nicht direkt um das Unternehmen selbst, sondern die Herausforderungen der Industrie und im Besonderen der Branche bei Transformationsprozessen rund um Fragen der Energieversorgung und Klimaneutralität. Darüber haben wir mit Vertreter*innen aus der Praxis sowie Bundestagskollegen von CSU und SPD diskutiert. Natürlich komme ich auch immer gerne wieder zu Euch nach Bad Windsheim.

      Schöne Grüße
      Barbara